Mittwoch, 11. November 2015

Flieger am Fallschirm (Theoriefach: Pyrotechnik)



Was hat Pyrotechnik mit Fliegen zu tun?

Dieses Fach ist für die Pilotenlizenz LAPL nicht erforderlich! Ich habe es aber trotzdem absolviert.

Warum? 

LAPL-Inhalber dürfen Flugzeuge mit einer maximalen Startmasse von 2 Tonnen fliegen. Darunter fallen auch Ultraleicht-Flugzeuge (UL's) die eine Startmasse von maximal 472,5 kg besitzen. Für UL's muss man mindestens die SPL (Sport Pilot Licence) besitzen. LAPL- Inhaber dürfen jedoch, nach einer kleinen Einweisung auf einem UL auch die rechte einer SPL-Lizenz nutzen, d.h. auch ein UL fliegen. 

In Deutschland sind für UL's Rettungssysteme vorgeschrieben. Mit Hilfe dieses Rettungssystems kann man sich und das Flugzeug im Notfall per Fallschirm zu Boden gleiten lassen. Im Flugzeug befindet sich ein Griff mit dem das System ausgelöst wird. Eine Rakete schießt aus einem Gehäuse heraus und zieht den Fallschirm hinter sich her. Dieser entfaltet sich nach wenigen Sekunden. Somit kommen wir langsam dahinter wieso man Kenntnisse in Pyrotechnik braucht. 

Genau, wegen dem "Sprengstoff" an Bord!

Dieses Fach ist sehr simpel! Es ist nur als Einweisung zu verstehen. Im Unterricht wird erläutert wie das System funktioniert, wann man es einsetzen sollte und wann nicht. Z.B. macht es keinen Sinn das System zu benutzen wenn einem Fluggast übel sein sollte. Sinn macht es wirklich erst wenn das Flugzeug in einem völlig unkontrollierbaren Zustand geraten ist und nicht mehr gerettet werden kann oder wenn es nicht mehr steuerbar ist.

Das Fach ist schnell abgehakt. Kurz nach der Einweisung wird auch eine kleine "Prüfung" abgelegt. Aber hier besteht kein Grund zur Sorge. Die Fragen sind so simpel und idiotensicher, dass man hier keine Angst zu haben braucht.

Zum Beispiel lautet einer diese Fragen:

Sie verbringen für einen Bekannten dessen geprüftes Rettungssystem. Die Übergabe soll in der Leihbücherei stattfinden. Dies ist...

a) verboten

b) unüblich aber zulässig

c) üblich

d) zulässig, da in Leihbüchereien selten übermäßiger Betrieb ist 



Tja, was mag hier wohl die richtige Antwort sein?


Ein paar Fragen sind schon was ernster, aber es ist unproblematisch sich die Fakten aus der vorausgegangenen Einweisung zu merken. Man muss für diese kleine Prüfung noch nicht einmal irgendwo hinfahren, weil diese gleich vor Ort in der Flugschule gemacht wird.

Also zusammenfassend kann man sagen:

Da ich mir mit dem LAPL die Möglichkeit offenhalten will auch kleinere UL-Flugzeuge fliegen zu dürfen, die auch erheblich günstiger im Charterpreis sind, habe ich die pyrotechnische Einweisung über mich ergehen lassen. 

Übrigens, größere Flieger, also ab Echo Klasse (alles was größer bzw. schwerer als UL's sind) besitzen kein Rettungssystem, mit Ausnahme der "Cirrus SR22". Ich denke mal in Zukunft werden bestimmt mehr Flieger sowas an Bord haben, da das System wirklich die aller letzte Überlebenschance bietet, wenn wirklich ALLES schief gehen sollte!

So sieht die Cirrus und das Cockpit aus, dieses schöne Flugzeug darf man mit LAPL auch fliegen und das werde ich auch ;)






So sieht das System im Einsatz aus:




....Also always happy landings!

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