Samstag, 20. Februar 2016

AIRWORK Compilation mit Videos



Anbei eine kleine Zusammenfassung an Übungen die während der praktischen Ausbildung im Airwork durchgeführt werden:



Übung: Fliegen mit Standardkurven

Man fliegt Kurven normalerweise mit Standard-Drehraten. Das heißt es wird eine Querlage eingenommen in der man einen Kreis in genau 2 Minuten fliegt. Zur Hilfe kann man sich hier 2 Dinge nehmen. 

Den Wendezeiger: 
indem man die Flügel des abgebildeten Flugzeugs auf die L bzw. R Markierung legt.



Oder den künstlichen Horizont: 

indem man sich mit der Formel: "TAS (WahreEigengeschwindigkeit) / 10 + 7" die Querneigung ausrechnet und einnimmt. Beispiel: Man fliegt mit einer TAS von 90, dann erhält  90/10+7 = 16° Querneigung für die Standardkurve.

Hier das Video dazu. Den Wendezeiger findet Ihr unten links auf der Instrumententafel:




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Übung: Fliegen mit 45° Steilkurven

Bei dieser Übung fliegt man einen vollen Kreis mit 45° Querneigung. Hierbei müssen die Flughöhe und die Fluggeschwindigkeit gehalten werden. Wichtig bei der Übung ist ab einer Querneigung von 30° mehr Schub zu geben, da der Flieger durch das erhöhte Lastenvielfache mehr Auftrieb benötigt.

Hier das Video dazu: Gut zu Erkennen ist die Höhe von 3000ft die gehalten werden muss. Man hat in der Prüfung einen Spielraum von Plus/Minute +/-100ft:





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Übung: Fliegen mit 60° Steilkurven


Hier das selbe wie bei der Übung davor, nur mit 60° Querneigung. Diese Übung ist schon etwas kniffeliger weil man deutlich am Stick ziehen muss um die Höhe zu halten. Auch braucht man hier noch mehr Schub. Durch das erhöhte Lastenvielfache ist man bei dieser Übung doppel so schwer, da hier 2G auf den Körper einwirken. 






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Übung: Strömungsabriss - Klappen Reiseflugstellung


Kommt man in die sehr unangenehme Lage zu langsam zu fliegen und einem Strömungsabriss zu erliegen, lernt man hier wie man Handeln muss. Manche Flugzeuge reagieren hier sehr heftig und fangen an zu trudeln. Die Katana ist hier eher gutmütig. Nichtsdestotrotz haben viele Flugzeuge eine Überziehwarnung die diesen kritischen Zustand früh meldet und eine sofortige Reaktion verlangt.

Im Video sind die Landeklappen in der Reiseflugstellung, der Schub wird auf 12 inch Ladedruck zurück geschoben. Man kann gut am Instrument oben links sehen wie die Geschwindigkeit abbaut. Bei 65 kts wird die Drehzahl auf max gestellt. Beim ertönen der Überziehwarnung wird die Nase etwas unten den Horizont gesenkt, Vollgas gegeben und die Vergaservorwärmung ausgeschaltet um maximalen Schub zu erhalten. 

Wichtig auch hier: Es darf keine Höhe verloren gehen! 

 



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Übung: Strömungsabriss - Klappen Landestellung



Das selbe auch noch einmal mit den Klappen in der Landestellung. Hier übt man das herauskommen aus dem Stall während eines Langeanfluges. 

Auch hier verringert man die Geschwindigkeit, fährt Schritt für Schritt die Klappen aus und gibt beim ertönen der Warnung Vollgas, fährt die Klappen wieder ein und sichert die Fahrt. Ebenfalls darf man hier keine Höhe verlieren. In der Prüfung hat man nur +/- 50 ft Spielraum.





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Übung: Geschwindigkeiten halten



Insbesonders im Landeanflug ist es wichtig, dass man seine Geschwindigkeit, je nach Phase, gleichmäßig reduziert und hält ohne an Höhe zu verlieren. Bei dieser Übung beginnt man mit 80 kts, reduziert die Geschwindigkeit auf 70 kts und hält sie für eine Minute. Dann Klappen auf Startstellung, reduziert die Fahrt auf 65 kts und hält diese dann für eine Minute. Dann die Klappen auf Landestellung, reduziert die Fahrt auf 55 kts und hält diese dann sauber für eine Minute. Alles ohne an Höhe zu verlieren! 

Hier eine Vergrößerung des Fahrtmessers (oben links) um besser erkennen zu können wo die jeweiligen Geschwindigkeiten liegen. 







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Übung: Ungewöhnliche Fluglagen



Die nächste Übung ist, soweit ich weiß, kein muss. Aber trotzdem lustig! Hier musste ich die Augen schließen. Der Lehrer flog dann Manöver um meine Sinne zu verwirren. Dann musste ich die Augen öffnen und den Flieger wieder in die normale Flugphase bringen. Alles was ich dann sah war blauer Himmel, also drückte ich den Stick nach vorne. Wohl ein wenig zu stark. Wir hatten somit kurz Schwerelosigkeit, aber seht selbst :)






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Übung: Ziellandeübung

Diese Übung habe ich in einem anderen Post schon beschrieben. Kurz gesagt: 
Hier wird der Motorausfall geübt. Man schaltet den Motor in 2000 ft Höhe in den Leerlauf und muss sich die Platzrunde so einteilen, dass man die Landebahn erreicht.




1st Soloüberlandflug nach Stadtlohn

Nachdem der ganze Stress mit dem Lernen vorüber ist, wurde in den letzten Monaten nur noch geflogen.

Da die Theorie in der Tasche ist, darf ich mich an die Soloüberlandflüge ranwagen. Das heißt, komplette Planung und Durchführung des Fluges, ohne einen Fluglehrer neben sich sitzen zu haben. Pflicht sind hier 3 Stunden solcher Flüge und einer davon mindestens 80NM mit voller Landung auf einem fremden Flugplatz und Abholung eines Stempels als Beweis. 

Mein erster Soloüberlandflug führte mich nach EDLS (Stadtlohn). Der Flug dorthin ist lang genug, um mich auf die einzelnen Flugphasen konzentrieren zu können, aber auch nicht zu weit weg. Eigentlich genau richtig für's erste Mal!

Die Flugplanung sah folgende Route vor:


Start in EDLF

- erster Abschnitt Richtung Kamp-Lintfort
- zweiter Abschnitt an Wesel vorbei
- dritter Abschnitt an Borken vorbei
- vierter Abschnitt nach Stadtlohn und dann nach Westen Richtung Flugplatz EDLS
- eindrehen in die Platzrunde und überfliegen der Landbahn
- dann wieder die Route zurück nach Grefrath.

Der Wetter war einfach perfekt: 


METAR EDDL 081150Z 17012KT 130V190 CAVOK 16/10 Q1026 NOSIG=


Diese Erfahrung komplett auf sich allein gestellt zu sein ist wirklich fantastisch!
Es bietet einen wunderbaren Vorgeschmack auf die Zeit nach der Ausbildung.

Anbei ein paar Impressionen und ein Video vom Flug, wie man sieht konnte das Wetter fpr diesen Flug nicht besser sein :)