Der Flugfunk
Ein Bereich, der auch zur Ausbildung gehört, ist die Erlangung der Berechtigung zur Teilnahme am Flugfunk. Auch ohne große Kenntnisse in der Luftfahrt, wissen fast alle, dass Piloten per Funk in Kontakt mit Lotsen am Boden stehen. Was sie sagen, verstehen vielleicht die wenigsten, aber der Flugfunk bzw. Sprechfunk gehört zur Luftfahrt, wie ein Flügel zu einem Vogel.
Wie sieht das in der Ausbildung aus?
Generell kann man sagen, dass man so einen "Funkerschein" erwerben muss.
Fachmännisch heißt dieser Schein: Sprechfunkzeugnis für den Flugfunkdienst
Als Privatpilot ist man meistens mit dem BZF I (Beschränkt gültiges Sprechfunkzeugnis für den Flugfunkdienst) oder BZF II unterwegs. Diese Scheine berechtigen einen dazu, am Flugfunk für den Sichtflug, in deutscher und beim BZF I auch in englischer Sprache teilzunehmen. Wenn man weiß, dass man in Zukunft eigentlich nur in Deutschland unterwegs sein will, reicht der BZF II völlig aus. Wenn man später ins Ausland fliegen will, sollte man zum BZF I greifen. Man hat aber auch die Möglichkeit mit einer kleinen Prüfung den BZF II in einen BZF I umwandeln zu können.
Der AZF-Schein, ist die "Premium-Klasse" unter den Flugfunkscheinen. Dieser Schein gilt weltweit und kann für Sichtflug und Instrumentenflug in deutsch und englisch genutzt werden. Berufspiloten z.B., müssen so einen Schein haben. Wer darüber nachdenkt ausbildungstechnisch weit hinauf zu steigen, Stichwort ATPL, sollte diesen Schein am besten direkt machen.
Ich habe den BZF II - Schein erworben. Ich bin mit Flügen in Deutschland vorerst zufrieden und wenn sich das mal ändern sollte, kann man immer noch ein Upgrade machen.
Wie muss man sich den Unterricht vorstellen?
Neben wichtigem Theoriewissen, steht beim Erwerb des BZF mehr das Sprechfunk-Training im Vordergrund. Jede Person in der Gruppe steht für ein Flugzeug mit Callsign und muss nun die ganzen Funk-Floskeln und Anweisungen vom Lotsen (Lehrer) beachten. So wird jede Situation geübt: Anmelden am Tower, Startfreigaben einholen, Platzrunden abfliegen, Ein- und Ausflüge aus Kontrollzonen durchführen und und und......
Wie sowas aussieht könnt Ihr hier sehen: Klick
Wie verläuft die Prüfung?
Die Prüfung gliedert sich in zwei Teile: Praxis- und Theorieprüfung.
Im Theorieteil werden 100 Fragen per Multiple-Choice, wobei nur eine von vier Antworten richtig ist, beantwortet. Die Zeit die einem für die Beantwortung gegeben wird, ist mehr als ausreichend. Der Fragenkatalog beinhaltet 414 Fragen. Diese kann man eigentlich nach gutem lernen fast komplett auswendig beantworten.
Im Praxisteil, muss ein Anflug zu einem Flugplatz per Anflugkarte erläutert werden (beim BZF I, muss zusätzlich ein englischer Text gelesen und in deutsch übersetzt werden).
Anschließend geht es los mit den simulierten Flügen, die man im Training ständig hatte. Also alle Anweisungen schön wiederholen und nichts vergessen! Wir durften uns jedoch zu den Anweisungen Notizen machen. Ich weiß aber nicht, ob das immer gestattet wird. Beim BZF II musste man jeweils eine Anflug- und Abflugsituation simulieren, beides in deutsch. Beim BZF I wird nach Wahl eine Situation in englisch und eine in deutsch gemacht.
Also zum Beispiel: Abflug in englisch und Anflug in deutsch.
Im Grunde genommen, ist der Erwerb des Sprechfunkzeugnisses für den Flugfunkdienst kein Hexenwerk! Wer regelmäßig immer wieder alle Fragen durchgeht und immer wieder den Sprechfunk übt und trainiert, wird es mit Leichtigkeit schaffen!
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